Sonntag, 22. Juni 2014

Fächerverteilung

Englisch in der 3. und mindestens eines der anderen Fächer in der 1. Klasse. So ist der momentane Stand meiner Fächerverteilung. Ist das gut oder schlecht? Kann ich damit zufrieden sein?

Ich freue mich riesig auf Englisch in der 3., denn da geht es gerade los mit dem Fremdsprachenlernen und man bekommt von Anfang an mit, welche Themen behandelt werden, welche Redewendungen die Kinder lernen, usw. In der 4. Klasse müsste man immer vorab nachfragen: "Hatten die Kinder das schon?" oder "Wurde das schon behandelt?" während das Vorwissen der Drittklässler wesentlich einfacher einzuschätzen ist (insbesondere das es Schuljahresanfang ist). Ich unterrichte gerne Englisch, auch wenn die Vorbereitung der Stunden noch sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich denke über jeden Satz, über jedes Wort nach, spiele unendlich viele Möglichkeiten in meinem Kopf durch, immer auf der Suche nach dem optimalen Verlauf. Bis mir letztlich klar wird, dass es den nicht gibt und ich einfach eine Entscheidung treffen muss. Aber hinter dieser stehe ich dann auch, kann sie begründen und hinterher als zufriedenstellend oder ungeeignet bewerten. Und darauf kommt es wohl auch an... Ich freue mich jedenfalls darauf, die von mir so sehr geliebte Sprache und die mit ihr verbundenen Länder den Schülern näher bringen zu können.

Die 1. Klasse hingegen bereitet mir noch ein wenig Sorge. Ok, Sorge ist vielleicht das falsche Wort, aber ich habe großen Respekt davor, die Kleinsten am Schuljahresbeginn zu unterrichten. Sicher, zunächst werde ich hospitieren, aber ich denke, die ersten Stunden lassen nicht lange auf sich warten. Meine Erfahrungen mit den Erstklässlern halten sich wirklich in Grenzen. Lediglich zwei Wochen verbrachte ich während eines Praktikums bei den Schulanfängern und die erste Stunde, die ich bei ihnen halten musste, brachte mir ordentlich Kopfschmerzen. Sie brauchen für alles noch sehr lang und ich finde es wahnsinnig schwierig, einzuschätzen, wie lange genau. Zudem ist der Unterschied zwischen den Schülern riesig. Einige können bereits etwas lesen und Buchstaben schreiben, sind soo schnell fertig mit manchen Aufgaben. Andere wiederum brauchen eewig und haben ab und an auch noch gar keine Lust aufs Lernen. Na ja, mit der Zeit wird es sicherlich einfacher, ein gutes Maß zu finden bzw. richtig zu differenzieren.

Ich sehe auch große Vorteile darin, im Anfangsunterricht dabei sein zu dürfen, denn darauf wurden wir an der Uni nicht vorbereitet. Was sind die ersten Schritte? Wie führe ich Regeln richtig ein? Und dann noch die wichtigen Aspekte des Lesen- und Schreibenlernens sowie des Erwerbs des Zahlenverständnisses. Angenommen ich müsste jetzt sofort eine 1. Klasse übernehmen. Pure Überforderung. Undenkbar. Unverantwortlich. Ich könnte an dieser Stelle große Kritik am Lehramtsstudium üben, möchte aber eigentlich nicht weiter darauf eingehen. Nur so viel sei gesagt: Es wurde uns viel beigebracht, das ich eher als - sagen wir - »zweitwichtig« ansehen würde, während wirklich elementare Dinge höchstens angeschnitten wurden. Na ja, sich aufzuregen bringt nun auch nicht viel. Ich hoffe einfach darauf, dass ich im Vorbereitungsdienst die Lücken in meinem Wissen weitgehend füllen kann. Dass ich in einer 1. Klasse unterrichten werde und dabei jemanden zur Seite habe, der mir Tipps geben kann, ist also nicht nur eine Herausforderung, sondern ein echter Gewinn.

Nun ist es schon über eine Woche her seit ich an meiner Schule war. Und mit etwas Abstand betrachtet, sehe ich dem Ganzen immer postitiver entgegen. Nicht, dass ich mich jemals gar nicht gefreut hätte, doch auch die kleinen Ungewissheiten, die stetig an einem nagen, verflüchtigen sich langsam und ich muss sagen:

Ich freue mich wahnsinnig auf den Schuljahresbeginn!

Eure Lehste!

PS: Die Vorfreude hängt sicher auch ein wenig damit zusammen, dass die Zeit zwischen dem Ende des Studiums und dem Beginn des Vorbereitungsdienstes (5-6 Monate) sooo lang sein kann... Wie man die Zeit sinnvoll überbrückt, darüber schreiben ich in einem der nächsten Beiträge.

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