Hier mal ein paar Randdaten:
- Ca. 230 Schüler lernen dort in einem recht modernem Gebäude.
- Es gibt die guten alten Kreidetafeln und in einigen Räumen Smartboards.
- Das Kollegium setzt sich aus jüngeren und älteren Kollegen zusammen, wobei das Durchschnittsalter vermutlich in Richtung 50 geht.
- Es gibt einen kleinen Schulgarten.
"Hallo, ich bin Ihre neue Referendarin!", stellte ich mich vor und setzte mein strahlendstes Lächeln auf. Du musst einen guten Eindruck machen, du musst einen guten Eindruck machen, mehr konnte ich grad nicht denken. Ich wurde sehr freundlich in Empfang genommen. Sie freuen sich, dass ich da bin, denn sie hatten schon befürchtet, dass ich den Platz abgesagt hätte. Anscheinend war es in der Vergangenheit (nicht nur einmal) vorgekommen, dass die LAAs nicht an diese Schule wollten, weil sie so weit von Leipzig entfernt liegt. Insgeheim denke ich, tja, es war auch mein erster Gedanke, einen Schulwechsel zu versuchen. Aber ich habe mich dagegen entschieden. Meine Gedanken dazu:
- Eine Schule in einem kleineren und dennoch nicht zu kleinen Ort ist oft besser sein als eine Schule mitten in der Stadt (frei zitiert nach vielen Leuten).
- Wer weiß, ob ich mich nicht hinterher ärgern würde, wenn ich mich an einer anderen Schule nicht wohl fühlen würde. Ich denke, es ist leichter, wenn man sich selbst keine Vorwürfe machen kann, dass man eine falsche Entscheidung getroffen hat. "Hätt ich mal..." und "Warum hab ich nur..." möchte ich mir nicht selbst sagen müssen.
- Die Fahrtzeit liegt letzten Endes noch im Rahmen. Andere LAAs müssen ebenso weit oder noch weiter fahren.
- Irgendwie wird es schon seinen Grund haben, dass mir diese Schule zugeteilt wurde. (Damit meine ich nicht, dass jemand von der Sächsischen Bildungsagentur tatsächlich meinen Lebenslauf studiert, mein Magisterarbeitsthema zur Kenntnis genommen, meine Abschlussnote als sehr gut eingestuft und nach reiflicher Überlegung DIE Schule für mich rausgesucht hätte (es gibt mehrere Punkte, die dagegen sprechen), sondern eher dass - so blöd es klingt - das Schicksal es so wollte.)
Zurück im Büro der Schulleiterin erfahre ich, dass ich wahrscheinlich Englisch in der 3. Klasse unterrichten und definitiv auch in der 1. Klasse sein werde. Ob mit allen anderen Fächern, also Deutsch, Mathe und HSK, oder Sachunterricht, wie man hier sagt, weiß ich allerdings noch nicht. In meinem nächsten Post schreibe ich dann darüber, wie es mir mit dieser Einteilung geht.
Der Unterrichtsstil der meisten Lehrer an der Schule ist wohl noch recht frontal, aber man ist durchaus offen für neue Lernformen und wendet diese immer öfter an (wenn auch nicht alle Lehrer, wie es anklang). Struktur ist das Wichtigste. Und die Vereinbarkeit mit dem Lehrplan sowie die Überprüfbarkeit der Lernziele. Joa, das klingt doch vernünftig. Ich bin ein Riesenfan von Struktur. Passt also! Der Schulleiterin ist eine gute Altersmischung des Kollegiums wichtig und sie nimmt gern Referandare auf. Alle sollen voneinander lernen und profitieren. Super Einstellung, wie ich finde.
Ich erfahre noch ein paar Termine in der Vorbereitungswoche und wir tauschen Nummern aus. Dann verabschieden wir uns und ich verlasse die Schule mit einem eigentlich ganz guten Gefühl. Die Schulleiterin ist wunderbar aufgeschlossen, die Kollegen, die ich traf, sind locker und lustig drauf und insgesamt herrscht eine angenehme Atmosphäre. Wenn nur die Entfernung nicht wäre, wäre ich wohl verdammt glücklich mit meiner Schulzuweisung.
Eure insgesamt zufriedene Lehste!
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